Konfliktfrei zum Erfolg

In sieben einfachen Schritten Konflikte lösen

Gibt es die Möglichkeit Konflikte einfach zu lösen?

Jeder von uns hat in seinem Leben bereits mehrere Konflikte ausgetragen. Hin und wieder sind sie leicht zu lösen, hin und wieder jedoch muss bewusst und mit Strategie an einer Konfliktlösung gearbeitet werden. Menschen haben nun mal unterschiedliche Bedürfnisse, Motive und Ziele, die den Bedürfnissen anderer Menschen womöglich im Wege stehen könnten.

Wenn dem so ist, dann ist es von enormer Wichtigkeit, den Konflikt, möglichst früh zu erkennen und zu bearbeiten. Sobald sich die Fronten verhärten, wird eine gemeinsame Konfliktlösung immer schwieriger. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um private oder berufliche Konflikte handelt.

In diesem Blogartikel zeige ich, welche sieben Schritte maßgeblich zu einer Konfliktlösung beitragen können.

Konflikte machen niemandem Spaß

Auch wenn es manchmal anders erscheint, vor allem in der Situation, Konflikte machen niemandem Spaß. Sie belasten und saugen wertvolle Ressourcen wie Zeit und Energie ab. Gleichzeitig beeinflusst ein schwellender und nicht bearbeiteter Konflikt die Kommunikation, sodass es relativ schnell zu neuen Konflikten, auf einer anderen Ebene und zeitversetzt, kommen kann.

Es ist daher mehr als ratsam, Konflikte möglichst rasch zu identifizieren, anzusprechen und professionell zu bearbeiten.

Dazu muss jedoch die/der Gesprächspartner*in auch bereit sein. Eine einseitige Konfliktlösung funktioniert nicht. Beide Parteien müssen sich gleichermaßen in den Konfliktlösungsprozess einbringen.

Am besten begegnet und bearbeitet man einen Konflikt mit Worten, also im persönlichen Gespräch. Alles andere, beispielsweise ein Schriftverkehr, ist nicht zielführend, da keine Rückfragen möglich sind und Interpretationsspielräume zu groß sind. Die Bereitschaft für einen persönlichen Austausch ist das Um und Auf im Konfliktbewältigungsprozess.

1. Schritt: Ehrliches Interesse an der Konfliktbewältigung

Dieser Punkt ist alles andere als selbstverständlich, spielen doch oftmals andere Interessen eine gewichtige Rolle. Für viele Berufstätige geht es nur darum, eine Ruhe zu haben und die Konfliktbewältigung möglichst schnell zu vollziehen.

Das Problem dabei ist, dass der Konflikt eben nicht entsprechend bearbeitet wird und unter der Oberfläche weiter schlummert. Dies ist der Grund, weshalb manchmal, aus völlig heiterem Himmel, eine Verschlechterung der Kommunikation zwischen Gesprächspartner*innen einsetzt, weil sich der nicht bearbeitete Konflikt bemerkbar macht.

Zwei Frauen streiten

2. Schritt: den eigenen Standpunkt klarmachen

Zwei Männer reden

Auch diesen Punkt setzen viele Konfliktparteien voraus, schließlich wisse man vom Gegenüber, wie dessen Meinung oder Position konkret aussieht.

Durch den emotionsbehafteten Prozess jedoch, kann es zu einer Fehlinterpretation der Aussagen des Gegenübers kommen. Deshalb sollte man sich ausgiebig Zeit nehmen, den eigenen Standpunkt, möglichst emotionslos, darzubringen und dem Gegenüber ebenfalls diese Möglichkeit einzuräumen. Die Darstellung der eigenen Meinung und Position fungiert als Fundament für die Konfliktlösung.

3. Schritt: Gemeinsamkeiten sichtbar machen

Auf den ersten Blick erscheint es oftmals so, dass es überhaupt keine Gemeinsamkeiten der Gesprächspartner*innen gibt. Im Konflikt versucht jede/jeder, möglichst die Unterschiede zum Gegenüber herauszuarbeiten und zu übertreiben.

In der professionellen Konfliktbearbeitung macht man jedoch das genaue Gegenteil. Man versucht, die Gemeinsamkeiten und sei es nur der kleinste gemeinsame Nenner, herauszuarbeiten. Nur so hat man die Möglichkeit, den Konflikt einzudämmen und zu veranschaulichen, dass die Meinungen doch nicht so konträr sind, wie ursprünglich angenommen.

4. Schritt: Emotionen herausnehmen und fair bleiben

Emotionale Ausbrüche und Angriffe aufs Gegenüber sind in dieser Phase der Konfliktbewältigung nicht nur suboptimal, sondern schädlich. Wünsche, Sichtweisen und Bedürfnisse können so geäußert werden, dass sie keinen Angriff oder Vorwurf darstellen. Kampfrhetorik und strategische Kommunikation sollte unterlassen werden, da es nun nur mehr um eine offene Darstellung der eigenen Meinung geht.

Zwei Frauen reden

5. Schritt: Es muss aufeinander zugegangen werden – Kompromisse suchen

Mann redet mit Frau

Nur, wer es schafft, Kompromisse einzugehen, wird auch Erfolge in der Konfliktbewältigung erzielen. Anders kann es gar nicht gehen. Wer sich nicht ein Stück weit auf den anderen zubewegt, wird dafür sorgen, dass der Konflikt sich verhärtet.

Es geht an dieser Stelle nicht um Rechthaberei (wie sollte hier überhaupt die Wahrheit festgestellt werden?), sondern darum, konstruktiv zu kommunizieren und den Konflikt zu lösen.

6. Schritt: Lösungsorientiert kommunizieren

An diesem Punkt sollte der Fokus nicht mehr auf die Aufarbeitung der Vergangenheit gerichtet sein, sondern es sollen Lösungsvorschläge für die Zukunft entwickelt werden. Es sollten Dinge geklärt werden, wie man mit ähnlichen Situationen umgeht, etc. Je mehr Lösungen entwickelt werden können, desto besser.

Dennoch müssen diese von beiden Parteien mitgetragen und mitgestaltet werden, da der nächste Konflikt ansonsten schon wieder vorprogrammiert wäre. Beide Gesprächspartner*innen müssen sich konstruktiv an der Gestaltung der kommunikativen Zukunft beteiligen und beiden muss es gut gehen mit den selbst erarbeiteten Vorschlägen.

Christian Wirth’s 7. Schritt: Dritte Instanz hinzuziehen

Paartherapie

Tatsächlich schaffen es die involvierten Parteien in den seltensten Fällen, selbst eine nachhaltige Lösung für ihren Konflikt zu finden. Das hat natürlich damit zu tun, dass sie selbst Betroffene sind und ihnen der unabhängige Blick von außen fehlt.

Je nachdem, wie weit der Konflikt bereits vorangeschritten ist, macht das Hinzuziehen einer dritten, unabhängigen Person, die den Prozess der Konfliktbearbeitung leitet und moderiert, sehr viel Sinn. Je erfahrener diese Person ist, desto besser für den Prozess.

Mediator*innen, Coaches, Deeskalationstrainer*innen, Jurist*innen oder Psycholog*innen können maßgeblich dabei helfen, die Emotionen aus dem Prozess zu nehmen und zu gangbaren Lösungen zu gelangen.

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