Fortbildungen und Qualitätssicherung

beim Verein Nags-Austria

Autorin: Ilse Stefan

Vernetzung der Trainerinnen/Trainer

2004 erfolgte österreichweit die erste Ausbildung zur Trainerin/zum Trainer für Sicherheits- und Aggressionsmanagement im Gesundheitsbereich.

Sie wurde vom Wiener Krankenanstaltenverbund im Sozialmedizinischen Zentrum, Otto Wagner-Spital organisiert und für die inhaltliche Ausrichtung wurde die Firma Connecting (Nico Oud) aus den Niederlanden engagiert. Es wurden 21 Personen (20 Pflegekräfte, 1 Arzt) nach dem Prinzip „train the trainer“ ausgebildet. Diese ausgebildeten Trainerinnen und Trainer vernetzten sich in den ersten Jahren erfolgreich und mit wenig organisatorischem Aufwand, da sie beim gleichen Arbeitsgeber tätig waren.

Gründung des Vereins

Nach erfolgreicher Durchführung einer zweiten Ausbildung im Deeskalations- und Sicherheitsmanagement wurde im Jahr 2009 der Verein Nags-Austria (Netzwerk Aggressionsmanagement im Gesundheits- und Sozialwesen – Austria) gegründet.

Der Verein verbindet die Trainerinnen und Trainer und ermöglicht die Vernetzung mit anderen Personen in den europäischen Ländern (Deutschland, Schweiz, Niederlande, Groß Britannien, …), welche ebenso an der Thematik Aggression und Gewalt im Gesundheits- und Sozialbereich arbeiten.

Internationales Trainerinnen-/Trainertreffen

Mehrmals im Jahr finden Vereinstreffen statt, wo aktuelle Themen besprochen und qualitätssichernde Maßnahmen getroffen werden.

Ein internationales (deutschsprachiges) Treffen der Trainerinnen und Trainer, findet jährlich nach dem Dreiländerkongress Psychiatrie Pflege statt. Der Dreiländerkongress Psychiatrie Pflege wird abwechselnd in Deutschland, Schweiz und Österreich abgehalten, dadurch findet das internationale Trainerinnen-/Trainertreffen jährlich in einem dieser Länder statt.

Fortbildungen 

In der Regel werden durch den Verein vier Fortbildungen pro Jahr organisiert. Zwei davon mit dem Thema kommunikationsgestützte Körperinterventionen.

In diesen Fortbildungen werden alle Körperinterventionen, welche in einem Basiskurs vermittelt werden, besprochen und überprüft. Eine Einheit dieses Tages wird für die Intervision unter den Trainerinnen/Trainern genutzt.

Pro Jahr werden in Österreich zwei Ausbildungen zur Trainerin/zum Trainer und Beraterin/Berater für Deeskalations- und Sicherheitsmanagement im Gesundheits- und Sozialbereich angeboten. Dadurch ergeben sich jedes Jahr neue Mitgliedschaften für den Verein.

Die Vereinstätigkeit und der Erfahrungsaustausch sind besonders für neu ausgebildete Trainerinnen/Trainern von wesentlicher Bedeutung. Ein erfolgreicher Start, aber auch eine gute Entwicklung in die Trainerinnen-/Trainertätigkeit wird durch die Intervisionen gestärkt.

Bei der Fortbildung kommunikationsgestützten Körperinterventionen werden die Rückmeldungen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den diversen Schulungen eingebracht. Es wird darüber diskutiert, welche Körperinterventionen gut vermittelt werden können und wo Schwierigkeiten auftreten.

Ebenso wird in diesen Fortbildungen unter den Trainerinnen und Trainer die Körperinterventionen auch dahingehend überprüft, ob sie dem Stand des derzeitigen Wissens entsprechen.

Die Erkenntnisse werden in einem Skriptum erfasst und an alle Vereinsmitglieder ausgeschickt.

Themen der Fortbildungen

Häufige Wünsche für Fortbildungen in den letzten Jahren waren eine Vertiefung im Bereich der Kommunikation. Daher wurde eine Fortbildung zur nonverbalen Kommunikation organisiert oder auch an einem Fortbildungstag ein eigenes Kommunikationsmodell entwickelt.

Weitere Themen der Fortbildungen waren emotionale Selbststeuerung, NeuroDeeskalation (ein Modell von Dr. Göttl), Menschen mit der Erkrankung Demenz, Opferschutz und vieles mehr.

Ein wichtiges Thema beim Deeskalations- und Sicherheitsmanagement ist das Wissen über die gesetzlichen Grundlagen. Daher gab es eine Fortbildung zum Thema Strafrecht.

Auswahl der Vortragenden

Bei den Vereinstreffen können die Mitglieder Wünsche zu Fortbildungen einbringen.

Vortragende können einerseits Trainerinnen und Trainer des Deeskalations- und Sicherheitsmanagements, aber auch externe Expertinnen/Experten sein.

Da alle Mitglieder des Vereins nicht nur Trainerinnen und Trainer im Deeskalations- und Sicherheitsmanagement sind, sondern in verschiedenen Institutionen oder auch selbständig in anderen Bereichen tätig sind, ist das Wissen im Verein sehr breit. Dies wird bei der Entscheidung welche Vortragende/welcher Vortragender angesprochen wird, genützt.

Die nächsten Themen

Die nächsten geplanten Fortbildungen für Herbst 2019 und Sommer 2020:

Aggression und Gewalt bei Kindern und Jugendlichen

Gestaltung von Vorträgen – wie können Inhalte kurz und knackig vermittelt werden

Weiterführende Artikel

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